Anfangsjahre

Im amerikanischen Chicago erblickt Walter Elias Disney am 5. Dezember 1901 das Licht der Welt. Seine Eltern Elias Disney, ein kanadischer Farmer und Unternehmer, und Flora Call haben insgesamt fünf Kinder. Als Walt sieben Jahre alt ist, zieht die Familie nach Kansas City (Missouri). Die Disneys leben auf einer Farm und der Nachwuchs muss bei der Arbeit regelmäßig mitanpacken. Ein Leben, das dem feingeistigen Walt nicht entspricht, denn schon früh zeigen sich sein Talent und seine Liebe zum Künstlerischen. Seine Leidenschaft ist das Zeichnen und er nimmt bereits ersten Unterricht in Kansas. Während des Ersten Weltkriegs schummelt sich Walt Disney älter, sodass er sich bereits mit 16 Jahren dem amerikanischen Roten Kreuz anschließen kann und in Frankreich als Fahrer von Ambulanzwagen tätig ist.Y

Die ersten Schritte

Es ist nicht nur eine Zeit des Umbruchs in der Welt, sondern auch für Walt persönlich. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich erhält er ein Stipendium für das Kansas City Art Institute, wo er auf den Künstler Ub Iwerks trifft. Das Duo schließt sich zusammen und kreiert bereits erste animierte Werbekurzfilme für eine Theaterkette, die sie "Laugh-O-Grams" nennen.

Anfang der 20er Jahre verschlägt es Walt Disney schließlich nach Hollywood und er zieht nach Los Angeles. Hier arbeitet er weiter mit Ub Iwerks zusammen. Walts Bruder Roy steigt in die Firma mit ein und verantwortet die Finanzen. Sie starten bei Null, Walts einzigen finanziellen Rückhalt bilden sein Bruder und sein Geschäftspartner Ub. So wird am 16. Oktober 1923 im kalifornischen Burbank die legendäre Walt Disney Company gegründet. Die erste Zeichentrickserie, die sie kreieren und produzieren, ist "Alice Comedies".

Im Privatleben findet Walt Disney sein Glück mit Lillian Marie Bounds, die er im Juli 1925 heiratet. Das Paar bekommt 1933 Tochter Diane Marie und adoptiert 1936 Tochter Sharon Mae.

Erschaffen von Legenden

Ab 1927 entstehen Walt Disneys berühmte Charaktere und Zeichentrickfiguren, die bis heute auf der ganzen Welt bekannt und beliebt sind. Es beginnt mit "Oswald der lustige Hase". Ein Jahr später kritzelt Walt Disney auf dem Heimweg in der Bahn eine Maus auf ein Blatt Papier – die Zeichentrickfigur Mickey Mouse ist geboren. Als der erhoffte Erfolg zunächst ausbleibt, hat Visionär Walt Disney die Idee, den Cartoon mit Musik und Ton zu unterlegen, eine kleine Sensation. Er selbst übernimmt Mickys Stimme und die Serie wird zum ersten großen Erfolg. Dieser setzt sich auch in den Folgejahren fort, denn es kommen noch Charaktere wie Kater Karlo, Minnie Maus, Donald Duck und Goofy hinzu.

Kometenhafter Aufstieg und filmisches Denkmal

Walt Disney ruht sich auf dem Erfolg nicht aus, sein kreativer Geist ist ständig in Bewegung. So hat er 1934 die Idee, Cartoons auch in Spielfilmlänge zu produzieren. Zunächst dafür belächelt, beweist Disney allen Kritikern das Gegenteil und erzielt 1937 mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" einen sensationellen Erfolg. Auszeichnungen lassen nicht lange auf sich warten. In den folgenden Jahren erschafft Walt Disney sowohl kurze Cartoons als auch längere Zeichentrickfilme und legendäre Klassiker wie "Pinocchio", den Musicalfilm "Dumbo" und "Bambi".

In den 50er und frühen 60er Jahren ist Walt Disney auf dem Höhepunkt seines kreativen Schaffens und setzt sich mit den Filmen "Alice im Wunderland", "Peter Pan", "Cinderella", "Susi und Strolch" und "101 Dalmatiner" endgültig ein Denkmal. Zudem produziert Walt Disney Dokumentarfilme fürs Kino, die auf große Resonanz bei Publikum und Kritiker treffen wie "Die Wüste lebt" und "Abenteuer im Reiche der Natur".

Der erfolgreichste Disney-Film "Mary Poppins" kommt 1964 in die Kinos, eine Mischung aus Zeichentrick und realen Schauspielern.

Eroberung des Fernsehens

Sein feines Gespür für Trends und Neuerungen beweist Walt Disney auch, als er Mitte der 50er Jahre in das aufstrebende und lukrative Fernsehen investiert und erste Sendungen für den Bildschirm produziert. Der Pionier lässt diese in Farbe drehen, was ihm später noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Dabei tritt er in der Erfolgsshow "Disneyland" (1954) selbst vor die Kamera und wird – als Ansager oder als Präsentator neuester Filme – zum Liebling der Nation.

Neue Wege abseits des Films

Neue Wege abseits von Kino und Fernsehen geht Walt Disney, indem er 1955 in den USA einen Freizeit- und Themenpark ins Leben ruft. Das "Disneyland" öffnet am 17. Juli seine Türen in Anaheim (Kalifornien). Bereits 11 Jahre darauf kommt das "Walt Disney Resort" in Orlando (Florida) hinzu. Der erste Park außerhalb der USA eröffnet 1983 in Tokyo (Japan), 1992 folgt der Disney-Park in der französischen Hauptstadt Paris. Mit Millionen von Besuchern sind die Resorts die meistbesuchten Freizeitparks der Welt.

Geschäftsmann und Rekordhalter

In den über 40 Jahren seines beruflichen Lebens erschafft Walt Disney einen gigantischen Medien- und Unterhaltungskonzern. Die Walt Disney Company (WDC) zählt bis heute zu den größten, erfolgreichsten und einflussreichsten der Welt – mit diversen Studios, zahlreichen Fernsehsendern, Radio-Vertrieb sowie den Themenparks und Ferienresorts "Walt Disney Parks and Resorts". Von 1940 bis 1966 ist Walt Disney der Präsident des Unternehmens.

Walt Disney ist noch zu Lebzeiten eine Legende. Er wird im Laufe seiner Karriere mit 26 Oscars ausgezeichnet und obendrein 37 Mal für einen Academy Award nominiert. Kein anderer Filmschaffender hat das bislang erreicht.

Fantastisches Werk

Am 15. Dezember 1966 stirbt Walt Disney, der an einer Lungenentzündung erkrankt ist, an den Folgen einer Operation. Das letzte Werk, an dem Walt Disney noch mitarbeitet, ist das "Dschungelbuch", doch erlebt er die Vollendung des Films nicht mehr mit.

Zum Zeitpunkt seines Todes wird sein Vermögen auf gut fünf Milliarden Dollar geschätzt. Der Künstler wird auf dem Forest Lawn Memorial Park im kalifornischen Glendale beerdigt. Von nun an übernimmt sein älterer Bruder Roy O. Disney das Präsidentenamt der Walt Disney Company und führt die einzigartige Erfolgsgeschichte fort.

Fazit:

Walt Disney – ein Name, eine Marke. Und was für eine, denn was sich hinter dieser verbirgt, sind eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte, einzigartige Ideen und ein Imperium, ohne das sich sowohl Groß als auch Klein die Medien- und Unterhaltungsbranche nicht mehr vorstellen können. Nicht nur unzählige Filme, sondern auch eine Reihe von Themenparks gehen auf das Konto von Walt Disney.