Alex Christensen ist nicht nur einer der erfolgreichsten Produzenten Deutschlands, er hat mit Liedern wie „Das Boot“ oder „Rythm Is A Dancer“ auch ein ganzes Jahrzehnt geprägt und in Bewegung gehalten. Seine Liebe zu den 90ern hat er bereits mehrfach auf seiner „Classical 90’s Dance“-Reihe zelebriert. Für die insgesamt drei Alben, die zwischen 2017 und 2019 entstanden, arrangierte er seine liebsten Songs aus dieser Zeit als wundervolle Stil-Hybride zwischen Dance Music und dem orchestralen Glanz von The Berlin Orchestra. Christensen selbst sagte mal, sein Ansatz sei es „Songs, die schon oft durchgekaut wurden, zu entstauben. Ist das geschafft, kann man sie ganz neu betrachten.“

Nun wendet er die gleiche, erfolgs- und qualitätsbewährte Formel auf das Jahrzehnt an, das die Techno-Szene der 90s erst möglich gemacht hat. „Der Übergang zwischen der Freiheitsbewegung in den 80er-Jahren und unserer Techno-Bewegung in den 90's war fließend“, erklärt Christensen. „Wir trieben die 80's auf die Spitze, denn bei uns war alles erlaubt: Love, Peace, Happiness. Mein neues Album zollt dem Geist der 80's Tribut.“ Dieser Geist sei vor allem von einem Freiheitsdrang geprägt worden, den die größten Künstlerinnen und Künstler der 80er in die Popmusik brachten. „Wenn wir uns an Ikonen dieser Zeit, an Boy George und Divine, oder an Songklassiker wie ‚Smalltown Boy‘ erinnern, wurden Freiheitsaussagen getroffen, von denen wir in der Techno-Dance-Bewegung ein paar Jahre später, in den 90er-Jahren, stark profitierten“.

Es ist also kein Zufall, dass Alex Christensen als Vorgeschmack auf das Album zunächst die Single „Smalltown Boy“ voranschickt. Der Song aus dem Jahr 1984 erzählt die Geschichte eines jungen, homosexuellen Mannes, der in die Großstadt aufbricht, weil er in der Kleinstadt um seine Sicherheit fürchtet und kein Verständnis findet – grandios gesungen von Jimmy Somerville. War das Original instrumental noch im kalten stoischen Sound des New Wave, feilt Christensen diese Kanten ein wenig ab, ohne die Wärme und den Freiheitsdrang des Originals aus den Augen zu verlieren. In Somervilles Fußstapfen tritt niemand geringeres als Ronan Keating, der hier tatsächlich auch im Somerville-Falsett singt, was man bei dem ehemaligen Boyzone-Sänger selten gehört hat.

Für den zweiten Album-Vorboten „Never Ending Story“, ebenfalls aus dem Jahr 1984, holt sich Alex Christensen Ana Kohler mit ins Boot. Die gebürtige Portugiesin ist mit über 1,7 Millionen Social Media Followern in kurzer Zeit zum Internetstar geworden. Gemeinsam hauchen sie dem Titelsong der Verfilmung des Roman-Bestsellers „Die Unendliche Geschichte“ neues Leben ein. Ana Kohler erzählt über die Zusammenarbeit: „Ich freue mich sehr über unsere gemeinsame Single, da ich mich als Sängerin selbst unglaublich gerne von anderen Künstlern inspirieren lasse und solche Kollaborationen die eigene Kreativität pushen.“

Mit dem Song „Blue Monday“ nimmt der Produzent sich nun auch dem Klassiker der britischen New Wave-Pioniere New Order an. Veröffentlicht wurde der Song ursprünglich im Jahr 1983 und galt aufgrund seiner Tontechnik als Pionier der elektronischen Musikrichtung. Nun verleiht Christensen auch diesem Klassiker, der aus der Zeit der 80er nicht mehr wegzudenken ist, neuen Glanz. Dies tut er gemeinsam mit Felix Räuber, dem ehemaligen Frontsänger der Band Polarkreis 18, der mit seiner Stimme eine ganz neue Version des Songs liefert. Mit dem Zusammenspiel von Räubers kraftvoller Stimme sowie den bekannten sorgfältig arrangierten Orchestertönen wird der Song nun zu neuem Leben erweckt.