Wie lebt eigentlich der einst „schnellste Geiger der Welt“ David Garrett so? Das erfährt man hin und wieder ganz gut, wenn man @davidgarrettinsta bei Instagram folgt. Hier zeigt sich der gebürtige Aachener David Christian Bongartz, wie er eigentlich heißt, oft recht bodenständig. Da liegen schon mal AC/DC-Schallplatten auf dem Parkett-Boden neben seinem Plattenspieler, oder man sieht ihn in einem netten Frühstücks-Café, beim Chillen auf einer Parkbank oder dieser Tage mit Badeshorts „beach ready“ vor dem Spiegel.  Mit seinem letzten Album „Alive – My Soundtrack“ gab der Stargeiger im Herbst 2020 musikalische Einblicke in die Dinge, die er liebt. Oder, um genauer zu sein: Es enthielt seine „liebsten Interpretationen großartiger Film-, TV- und Game-Musik aus den letzten Jahrzehnten“, wie er auf seiner Website verriet.

Nach diesem Ausritt in die Popkultur nimmt Garrett nun mit ebenso großer Leidenschaft wieder die Klassik ins Visier. Im Hause Deutsche Grammophon – DER Adresse für Klassik – erscheint am 4. November „Iconic“. Das Konzept des Albums erklärt der Stargeiger so: „Die berühmten Geiger des Goldenen Zeitalters im 20. Jahrhundert haben mich zu diesem Album inspiriert. Heifetz, Kreisler, Francescatti, Grumiaux und natürlich der große Yehudi Menuhin – sie alle sind für mich musikalische Helden. Deshalb der Titel des Albums: Iconic.“ Mehr als 20 Titel werden darauf zu hören sein und dabei Musik von Bach, Dvořák, Gluck, Kreisler, Mendelssohn und Schumann, um nur einige zu nennen. Diese ikonischen Klassiker erklingen in neuen Bearbeitungen für Violine, Gitarre und Orchester (von Franck van der Heijden und David Garrett). Begleitet wird Garrett von seinem langjährigen Gitarristen Franck van der Heijden, der auch das Orchester The Prezent dirigiert. In Duo-Arrangements ist er mit seinem ehemaligen Lehrer Itzhak Perlman, dem Startenor Andrea Bocelli, der Flötistin Cocomi und dem Trompeter Till Brönner zu erleben.

Mit seiner individuellen Auswahl von Stücken erinnert David Garrett an das Goldene Zeitalter der Geigenvirtuosen, die ihr Publikum mit ihren Miniaturen oder vertrauten Zugaben bezauberten. Ihnen und anderen galt die Bewunderung des jungen Garretts, ihnen wollte er es künstlerisch gleichtun und so vertiefte er sich in ihre epochalen Aufnahmen. Sein Antrieb dabei: „Leider spielen seit einigen Jahrzehnten Geiger immer seltener einige der kurzen Stücke, die die Großen der 1920er- und 1930er-Jahre in ihren Konzerten aufgeführt haben, dabei bleiben sie einem sofort im Gedächtnis. Mir bedeutet es deswegen umso mehr, dass ich nun die Gelegenheit habe, all diese schönen Stücke wieder lebendig werden zu lassen.“