Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (Blu-ray Disc) - Bildquelle: FooRossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (Blu-ray Disc) © Foo

INHALT

Im Restaurant "Rossini" bei Wirt Paolo (Mario Adorf) trifft sich die Münchner Film-Schickeria: Macho-Regisseur Uhu Zigeuner (Götz George), dem die aufreibende Suche nach einer Hauptdarstellerin für sein nächstes Projekt die Potenz geraubt hat. Groß-Produzent Oskar Reiter (Heiner Lauterbach), der sich mit dem jungen Dichter Bodo Kriegnitz (Jan Josef Liefers) einen Wettstreit ums Herz der schönen, aber unentschlossenen Valerie (Gudrun Landgrebe) liefert. Die Journalistin Charlotte Sanders (Hannelore Hoger) und der Schönheitschirurg Dr. Sigi Gelber (Armin Rohde), auf der Suche nach Sex und wahrer Liebe. Im Hinterzimmer logiert Star-Autor Jakob Windisch (Joachim Król), der sich ziert, seinen Romanbestseller "Lorelei" verfilmen zu lassen und dabei die junge italienische Kellnerin Serafina (Martina Gedeck) anhimmelt. Eines Abends taucht aus dem Nichts eine Jungschauspielerin auf, die sich Schneewittchen nennt (Veronica Ferres). Sie ist blond und schön - und bricht reihenweise Herzen, um die Hauptrolle in Uhus "Lorelei"-Verfilmung zu ergattern.

KRITIK ZU "ROSSINI"

Nicht alle Filme in Helmut Dietls Filmografie halten der Bewertung aus heutiger Sicht stand. Gerade gegen Ende seiner viel zu früh beendeten Kino-Karriere gibt es einige Schnellschüsse, denen mehr Sorgfalt bei Drehbuch und Besetzung gut getan hätte. Mit der Mediensatire "Schtonk" und der Tragikomödie "Rossini" gelangen Dietl aber 1992 und 1997 zwei der besten und erfolgreichsten deutschen Filme des Jahrzehnts.

Besonders bei "Rossini" stimmt einfach alles: Erlesen besetzte Figuren, hinter denen reale Hauptakteure der 90er-Jahre-Filmbranche in München erkennbar sind, lustvoll zugespitzte Dialoge aus der Feder des echten Star-Autoren Patrick Süskind ("Das Parfum"), eine aufwändige Ausstattung und Gernot Rolls brillante Kameraarbeit. Mit elegant stylischen Bildern in knalligen Farben beginnt "Rossini" als sommerliche Komödie skurriler Charaktere, doch endet als bittere Tragödie einer innerlich erfrorenen Gesellschaft - auch dieser Gegensatz macht die Wirkung des Films so stark.

TECHNIK UND AUSSTATTUNG DER BLU-RAY DISC

Lange hat man auf die HD-Version warten müssen, doch die Wartezeit hat sich gelohnt: Brilliant in der primärfarbigen Pracht und im Heimkino zum ersten Mal im originalen Cinemascope-Format 2,35:1 wird der Film hier präsentiert, komplett frei von Beschädigungen oder Verschmutzungen. Puristen mag irritieren, dass das natürliche Filmkorn bei der remasterten Fassung weitgehend weggefiltert wurde, doch das beeinträchtigt den Look des Films nur marginal und raubt ihm keineswegs das große Kino-Flair. Tonspuren in DTS-HD HR 5.1 und Dolby Digital 2.0 ergänzen die Bilder ohne Makel. Als Bonus gibt's aber leider nur eine fünfminütige Promo-Featurette sowie insgesamt etwa 20 Minuten an kurzen Einzel-Interviews mit Regisseur Dietl und etlichen Darstellern. 

KABEL EINS BEWERTUNG

Über drei Millionen Zuschauer zog "Rossini" 1997 ins Kino und es regnete Filmpreise. Bis heute hat Dietls Meisterwerk nichts von seinem besonderen Flair verloren, daher erfreut die gelungene HD-Premiere ganz besonders: Zu den viele Jahre alten DVDs bietet die Blu-ray ein massives Upgrade, das sich kein Fan deutscher Kino-Highlights entgehen lassen sollte. (kabeleins.de / map)

Heimkino-Facts

Anbieter: Constantin FilmErhältlich als: DVD, Blu-ray DiscVeröffentlichung: 5. August 2021

Film Details

LandDeutschland
Länge114
Altersfreigabe12
Produktionsjahr1997