Sisters - Schwestern des Bösen (Mediabook Blu-ray+DVD) (Kopie) - Bildquelle: FooSisters - Schwestern des Bösen (Mediabook Blu-ray+DVD) (Kopie) © Foo

INHALT

Die heiße Nacht, die das Fotomodel Danielle (Margot Kidder) und der Werbefachmann Phillipp (Lisle Wilson) nach ihrer Begegnung in einem Fernsehstudio miteinander verbringen, endet blutig: Phillipp wird brutal erstochen, die Leiche in einem Klappsofa versteckt. Doch die ehrgeizige Journalistin Grace (Jennifer Salt) hat den Mord vom Fenster ihrer gegenüberliegenden Wohnung aus beobachtet. Als die alarmierten Polizisten in Danielles Appartement keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen finden, beginnt Grace selbst zu ermitteln und kommt einem bizarren Geheimnis auf die Spur.

KRITIK ZU "SISTERS - SCHWESTERN DES BÖSEN"

Mit seinen ersten Filmen hatte Brian De Palma Themen wie Voyeurismus und Obsession bereits angeschnitten, doch erst mit "Sisters" begann der Regisseur 1973 endgültig die Thriller-Pfade zu beschreiten, die dann zu seinem Markenzeichen wurden. Alles schreit hier Hitchcock - von der ausgeklügelte Suspense-Dramaturgie über die Montage von Blicken und Reaktionen bis hin zur Musik, die Hitchcocks Hauskomponist Bernard Herrmann beisteuerte und die vielfach die Werke des großen Meisters zitiert. Doch De Palma ist kein stupider Imitator: Das Vergnügen liegt hier darin, wie der Filmemacher die Versatzstücke aus Hitchcock-Filmen wie "Das Fenster zum Hof", "Cocktail für eine Leiche" und "Psycho" neu kombiniert und verfremdet, zum Beispiel durch den Einsatz von Split-Screen-Sequenzen. Zur Enthüllung des Geheimnisses in den letzten 20 Minuten schaukelt sich der Film schließlich in schwindelerregende Höhen der Absurdität auf und serviert eine herrliche, sehr schwarze Schlusspointe.

TECHNIK UND AUSSTATTUNG DER BLU-RAY DISC + DVD

Neu abgetastet und digital restauriert präsentiert sich "Sisters" in einer bisher im Heimkino nicht gesehenen Qualität, mit guter Schärfe und natürlichen Farben. Das in manchen Szenen recht dominant sichtbare Filmkorn ist deshalb auch kein Makel, sondern das Zeichen einer sachgerecht durchgeführten Abtastung ohne anschließende digitale Verfälschung. Authentisch im Stil der frühen 70er, aus heutiger Sicht aber etwas schrill, so  klingen die deutschen und englischen Mono-Tonspuren, die die Original-Abmischungen im Format DTS-HD MA abbilden.

Auf den Film-Discs (Blu-ray und DVD) im Mediabook halten sich die Extras mit einem Trailer, einigen interessanten Radio-Spots und einer Bildergalerie noch in Grenzen. Die Bonus-DVD aber liefert dann ab: Highlight ist die 26-minütige Making-Of-Dokumentation "Sisters - Die Autopsie", die vor allem Regisseur Brian De Palma zu Wort kommen lässt. Nach der Kurzfeaturette "Brian De Palma - Final Cut" kann sich der Filmfan dann in gut eineinhalb Stunden aus verschiedenen Quellen zusammengestellten Interviews mit den Darstellern William Finley und Jennifer Salt sowie u.a. dem Cutter Paul Hirsch und der Drehbuchautorin Louisa Rose vertiefen. Einen lesenswerten Essay über die Blickstrukturen in De Palmas Werk serviert schließlich noch das 20seitige Booklet.

KABEL EINS BEWERTUNG

Der experimentierfreudige frühe Thriller von Brian De Palma sorgt auch heute noch für Überraschungen. Erfreulich, dass "Sisters" mit diesem technisch gelungenen und schön ausgestatteten Mediabook gewürdigt wird. (kabeleins.de / map)

Heimkino-Facts

Anbieter: Koch Films Erhältlich als: Mediabok mit DVD und Blu-ray DiscVeröffentlichung: 16. Juli 2020

Film Details

LandVereinigte Staaten von Amerika
Länge92
Altersfreigabe16
Produktionsjahr1973