U.S. Präsident Franklin D. Roosevelt bei einer Radio-Ansprache im Weißen Hau... - Bildquelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESSU.S. Präsident Franklin D. Roosevelt bei einer Radio-Ansprache im Weißen Haus, 1933. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS

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Die Anfänge: Familiärer Hintergrund und schulische Ausbildung

Franklin Delano Roosevelt wird am 30. Januar 1882 in New York geboren. Er wächst als Einzelkind in wohlhabenden und behüteten Verhältnissen auf. Privatunterricht, Eliteschule und Reisen nach Europa gehören zu den Privilegien, die der junge Roosevelt genießt. Mit dem 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt ist er entfernt verwandt, es soll allerdings noch einige Jahre dauern, bis er in die Fußstapfen seines Cousins fünften Grades tritt.

Von 1900 bis 1904 studiert Franklin D. Roosevelt in Harvard, einer der renommiertesten Universitäten des Landes. Nach seinem Bachelor schließt er ein Jurastudium an der Columbia University an, macht dort seinen Abschluss und arbeitet anschließend in einer Anwaltskanzlei in New York. Schon bald stellt er aber fest, dass das nicht das Richtige für ihn ist.

Beginn der politischen Karriere

1910 wird der Grundstein einer großen politischen Laufbahn gelegt, denn ab diesem Jahr ist Roosevelt Mitglied des Senats von New York. Es folgt das Amt des Staatssekretärs im Marineministerium, das er von 1913 bis 1921 innehat. Eine schwere Erkrankung zwingt Franklin D. Roosevelt schließlich zu pausieren: Er erkrankt an Kinderlähmung und muss fortan mit großen körperlichen Einschränkungen leben. Vor allem das Laufen fällt ihm schwer – vor der Öffentlichkeit versucht er diesen Makel so gut es geht zu verheimlichen. Allerdings ist er fortan auf Gehhilfen und einen Rollstuhl angewiesen.

1928 kehrt Roosevelt in die Politik zurück, die ersten politischen Erfolge lassen nicht lange auf sich warten: Noch im gleichen Jahr wird er neuer Gouverneur von New York. Seine Wähler überzeugt er mit seinen Ideen zur Steigerung der Wirtschaftskraft Amerikas, seinem Optimismus und Charme. 1930 wird er als Gouverneur erneut gewählt – ein Zeichen des Vertrauens, das man ihm entgegenbringt.

Die Ära als 32. US-Präsident

Als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gelingt Franklin D. Roosevelt 1932 der große Clou, denn er gewinnt die Wahl gegen den amtierenden Staatsmann Herbert Hoover. Und es soll nicht seine einzige Amtszeit bleiben: 1936, 1940 und 1944 wird er wiedergewählt – Rekord, denn damit geht er in die Geschichte Amerikas ein, als einziger US-Präsident, der über mehr als zwei Wahlperioden regiert.

In dieser Zeit kann er vor allem innenpolitisch glänzen. Sein Ziel: die Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Diese soll aber nicht die einzige Herausforderung für Roosevelt bleiben, denn mit dem Zweiten Weltkrieg kommt es auch zum Kampf gegen Deutschland und zum Aufbau einer Anti-Hitler-Koalition.

Privatleben

1905 heiratet Franklin D. Roosevelt seine Frau Eleanor, mit der er sechs Kinder großzieht. Doch nach Bekanntwerden seiner Affäre mit Lucy Mercer, kühlt die Liebesbeziehung der Eheleute deutlich ab. Roosevelt denkt über eine Scheidung nach, entscheidet sich letztlich jedoch dagegen – nicht zuletzt, weil Mercer nicht bereit ist, einen geschiedenen Mann mit mehreren Kindern zu ehelichen. Seiner Frau verspricht Roosevelt zwar, die Affäre mit Mercer zu beenden, trifft sich aber auch weiterhin mit ihr.

Eleanor verzieht ihrem Mann diese Liebschaft nie, legt sich sogar einen Zweitwohnsitz zu und engagiert sich zunehmend für soziale Projekte. Nach seinem Tod kommen weitere Affären Roosevelts ans Licht – etwa die zu seiner Sekretärin Marguerite LeHand. 

Die letzten Jahre

Die letzten Kriegsjahre, ein hohes Arbeitspensum, Zigarettenkonsum und eine nervenzehrende Wahlkampagne – all das schwächt Franklin D. Roosevelt zu Beginn der 40er Jahre zusehends. Am 12. April 1945 stirbt der amtierende US-Präsident im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung. Zu diesem Zeitpunkt zeichnet sich das Ende des Zweiten Weltkrieges bereits deutlich ab. Nach Roosevelts Tod übernimmt sein Stellvertreter Harry S. Truman seine Nachfolge.

Roosevelts Nachleben: Politische Verdienste

Noch heute gilt Franklin D. Roosevelt, kurz FDR, als einer der bedeutendsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, denn in seiner zwölfjährigen Amtszeit kam es sowohl innen- als auch außenpolitisch zu einigen signifikanten Neuerungen und geschichtlich bedeutenden Veränderungen. Dazu zählt die Etablierung eines US-amerikanischen Sozialstaates, was sich vor allem in einer zunehmenden Wirtschaftskraft bemerkbar machte. Ein besonderer Verdienst Roosevelts: die Einführung einer Sozialversicherung. Seine progressive Reformpolitik wurde später auch von nachfolgenden amerikanischen Staatsmännern fortgeführt. Neben Abraham Lincoln und George Washington wird er Historikern zufolge als einer der bedeutendsten US-Präsidenten angesehen.

Wie es sich für einen bedeutenden Staatsmann gehört, wird seiner auf der US-Dime gedacht, deren Vorderseite er seit 1946 ziert. Und auch Roosevelt Island in New York City wurde nach dem einstigen US-Präsidenten benannt.

Fazit: Franklin D. Roosevelt geht als einer der bekanntesten Präsidenten der Vereinigten Staaten in die Geschichte ein. Während seiner Regentschaft von 1933 bis 1945 reformiert er das Sozialsystem Amerikas entscheidend und mischt sich auch außenpolitisch ein, als der Zweite Weltkrieg beginnt. Privat geht es bei Roosevelt ebenfalls eher turbulent als gesittet zu, denn nach der Hochzeit mit Eleanor Roosevelt sucht er des Öfteren auch das außereheliche Abenteuer. Vor allem seine Affäre mit Lucy Mercer soll für ihn mehr bedeuten und bis zu seinem Tode bestehen. Seiner Beliebtheit tut das jedoch keinen Abbruch. Sein Charisma und die Lebensfreude, die er ausstrahlt, bringen ihm neben seiner politischen Erfolge jede Menge Sympathien ein.