v.l.n.r. Al Capone, Pablo Escobar, El Chapo - Bildquelle: Al Capone:  © picture alliance/AP Photo | Uncredited , Pablo Escobar: © picture alliance / abaca | Vandeville Eric/ABACA , El Chapo: © picture alliance/AP Photo | Eduardo Verdugov.l.n.r. Al Capone, Pablo Escobar, El Chapo © Al Capone: © picture alliance/AP Photo | Uncredited , Pablo Escobar: © picture alliance / abaca | Vandeville Eric/ABACA , El Chapo: © picture alliance/AP Photo | Eduardo Verdugo

Inhaltsübersicht

Der Pate: Vito Cascio Ferro

Einer der bekanntesten Namen im Zusammenhang mit der italienischen Mafia ist Vito Cascio Ferro, auch „Don Vito" – wie die Hauptfigur im Film „Der Pate" – genannt. Er gilt als mächtigster Mafiaboss der Geschichte. Der 1862 in Palermo geborene Ferro organisierte aber nicht nur in Italien, sondern auch in Amerika Verbrechen. Im Laufe seines Lebens wurde er wegen Mordes und verschiedener anderer Delikte ganze 70 Mal verhaftet, zuletzt im Jahr 1929, in dem er zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Wie und wo genau er starb, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Einer der berüchtigten Mafiosi der Welt: Al Capone

Was „Don Vito" für die italienische Mafia war, ist Alfonse Gabriel Capone, kurz Al Capone, für die amerikanische Mafia der 1920er und 1930er Jahre. Geboren 1899 in New York, konzentrierten sich die kriminellen Machenschaften des „Chicago Outfit"-Bosses vor allem auf Geldwäsche, Glücksspiele und Prostitution. Bis heute gilt er als Symbol für die organisierte Kriminalität – nicht zuletzt aufgrund seiner Selbstdarstellung als ehrlicher Geschäftsmann im Handel mit Antiquitäten und seiner Freundlichkeit gegenüber der Presse.

Sein Spitzname: Scarface – Narbengesicht. Den trug er nicht ohne Grund: 1917 provozierte Al Capone den Gangster Frank Gallucio, indem er mit dessen Schwester flirtete, woraufhin dieser ausrastete und ihn mit einem Messer im Gesicht verletzte. Für den „Chicago Outfit"-Chef offenbar kein Grund, sich an ihm zu rächen. Im Gegenteil: Er gab ihm Recht und später sogar einen Job als Bodyguard. Gegenüber der Öffentlichkeit behauptete Al Capone immer, es handele sich um eine Kriegsverletzung.

Im Januar 1947 starb der berühmte Gangster an einer Lungenentzündung in Florida – bis heute gehört er zu den berüchtigten Mafiosi der Welt.

Drogendealer sondergleichen: Pablo Escobar

Im Gegensatz zu Al Capone, der Drogenhandel strikt ablehnte, gilt der Kolumbianer Pablo Escobar als einer der mächtigsten Drogenhändler der Welt. Als Kopf des Medellín Kartells industrialisierte er den Drogenschmuggel in den 1980er und 1990er Jahren und wurde so steinreich. Seine Kennzeichen: grenzenlose Brutalität und Skrupellosigkeit.

Trotz seiner großen Gewaltbereitschaft und kriminellen Machenschaften wird Escobar selbst nach seinem Tod Ende 1993 in Medellín noch verehrt, denn bei den Armen galt er als Wohltäter.

40 Jahre auf der Flucht: Bernardo Provenzano

Im Sizilien des 19. Jahrhunderts liegen die Wurzeln des Geheimbundes, der ursprünglich als Mafia bezeichnet wurde. Heute wird der Begriff etwas weiter gefasst und allgemein als Verbrecherorganisation definiert. Sizilien allerdings ist noch immer Heimat einer der größten Mafiabanden weltweit: der Cosa Nostra. Lange Zeit galt Bernardo Provenzano, 1933 in Corleone geboren, als Boss der Gangstergruppe, die sich auf Schutzgelderpressung spezialisiert hatte.

Seine Geschichte ist rekordverdächtig, denn auf sein Konto sollen nicht nur etwa 40 Morde gehen, Provenzano schaffte es auch, sich über 40 Jahre lang zu verstecken. Nach wochenlanger Beschattung und Telefonüberwachung wird er 2006 von Mafiajägern in Sizilien schließlich festgenommen. Seinen Verfolgern half in all der Zeit lediglich ein Phantombild bei der Suche, denn aktuelle Bilder des Gangsters gab es nicht.

Während seiner Flucht wurde Provenzano in Abwesenheit zusammengerechnet zu 250 Jahren Gefängnis verurteilt, bis es nach 43 Jahren gelang, den wohl meistgesuchten Mafia-Boss Italiens aufzuspüren. Im Sommer 2016 erlag Provenzano im Alter von 83 Jahren im Gefängnis einem Krebsleiden.

Zweimal geflüchtet, dreimal verhaftet – El Chapo

Wer sich mit den berüchtigten Mafiosi der Welt beschäftigt, kommt auch an ihm nicht vorbei: Joaquín Guzman Loera alias El Chapo („der Kleine"), Chef des mexikanischen Sinaloa-Drogenkartells. Mitte der 50er Jahre geboren, gehörte er lange zu den meistgesuchten Drogenbossen überhaupt. Seine Bilanz im Bereich der organisierten Kriminalität: unzählige Verbrechen, mehrmalige Verhaftung und Flucht.

Die Karriere El Chapos begann in den 1970er Jahren als Gefolgsmann zweier mächtiger Drogengangster. Für sie koordinierte er den Kokainexport aus Kolumbien. Im darauffolgenden Jahrzehnt übernahm er die logistische Führung des Sinaloa-Kartells.

Dreimal wurde El Chapo verurteilt – erstmals 1993 zu mehr als 20 Jahren Gefängnis. 2001 gelang ihm die Flucht. Nach 13 Jahren wurde er 2014 erneut gefasst, doch nicht lange und Guzman war erneut verschwunden: 2015 gelang ihm der Ausbruch aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano durch einen Tunnel. Im Januar 2016 konnte Guzman zum dritten Mal aufgespürt und festgenommen werden.

Fazit: Mit ihren kriminellen Machenschaften, aber auch ihrer Selbstdarstellung sind die berüchtigten Mafiosi der Welt in die Geschichte eingegangen. Zu ihnen zählen Vito Cascio Ferro, Al Capone, Pablo Escobar und Bernardo Provenzano. Mittlerweile sind alle Mafia-Bosse tot, doch ihre Verbrechen haben sie bis über den Tod hinaus berühmt gemacht. Zu den aktuell wohl mächtigsten Drogenbossen weltweit zählt El Chapo. Nach zwei Fluchten und drei Verhaftungen sitzt der Kopf des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa seit Anfang 2016 erneut im Gefängnis.