Der zielsichere Weg zum Präsidenten

Dass John F. Kennedy einmal Präsident werden würde, schien ihm bereits in die Wiege gelegt zu sein, wie ein Blick in seine Biografie verrät. Schon sein Großvater mütterlicherseits war ein anerkannter Politiker und auch die Brüder Robert sowie Edward prägten die amerikanische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Obwohl John F. Kennedy durch seine schwache Gesundheit mehrfach dazu gezwungen war, sein Studium abzubrechen, gelingt es ihm später doch. Zwischen 1936 und 1940 ist er an der Harvard University eingeschrieben. Gleichzeitig macht JFK erste Gehversuche in der Diplomatie und arbeitet unter seinem Vater in der US-amerikanischen Botschaft in Großbritannien.

1941 entschließt sich John F. Kennedy, dem Militär beizutreten. Auch hier macht ihm sein gesundheitlicher Zustand zu schaffen – er landet bei der Marine und übt einen Bürojob aus. Der Angriff auf Pearl Harbor ändert dies. JFK besucht für zwei Monate die Marineoffiziersschule in Chicago und wird danach zum Kommandanten des Schnellbootes "PT-109" ernannt. Als sein Schiff am 2. August 1943 vom japanischen Zerstörer "Amagiri" gerammt und versenkt wird, wird der zukünftige Präsident am Rücken verletzt. Es gelingt ihm dennoch, einen Kameraden zu retten. Diesen und sich selbst bringt er schließlich auf einer fünf Kilometer entfernten Insel in Sicherheit. Um den jungen Helden zu feiern, erhält die Insel später den Namen "Kennedy Island".

Als sein Bruder Joseph im Krieg fällt, ruhen alle Hoffnungen des Vaters auf John F. Kennedy. Er soll es in der Politik weit bringen und Präsident werden. 1946 bewirbt sich JFK um einen Sitz im Repräsentantenhaus. Jedoch ist er auf die finanzielle Unterstützung seines Vaters angewiesen. Letztendlich setzt sich Kennedy mit 72 Prozent gegen seinen republikanischen Konkurrenten Lester W. Bowen durch.

Für den nächsten Schritt, einen Sitz im Senat, investiert der Vater von John F. Kennedy mehrere Millionen Dollar und stellt ihm ein Komitee zur Seite, das seinen Wahlsieg garantieren soll. Doch das Ergebnis der Wahlen fällt denkbar knapp aus: JFK bekommt 51,5 Prozent der Stimmen. Damit darf er ab November 1952 als Senator für Massachusetts aktiv an der Gestaltung des Landes teilhaben. Die steigende Macht hat aber einen bitteren Beigeschmack. So sieht Kennedy sein neues Amt bald als "den korrumpierendsten Job der Welt".

1958 bereitet John F. Kennedy schließlich alles für seinen größten Coup vor: Bruder Robert übernimmt die Leitung des Wahlkampfes um das Präsidentenamt. Vor allem das Fernsehduell gegen den Republikaner Richard Nixon bringt JFK Punkte bei der Wählerschaft ein. Am 8. November 1960 ist es dann soweit und Kennedy kann seinen knappen Sieg feiern. Der Demokrat wird zum zweitjüngsten US-Präsident nach Theodore Roosevelt ernannt.

John F. Kennedy: Wichtige historische Ereignisse während seiner Amtszeit

Da JFK nur etwas über zwei Jahre Präsident der Vereinigten Staaten ist, sind seine politischen Erfolge überschaubar. Dafür fallen zahlreiche bedeutende historische Ereignisse in seine Amtszeit, für die er – auch dank seiner Redegewandtheit und seines Charismas – eine Galionsfigur wird. Zu diesen Ereignissen zählen beispielsweise das Scheitern der Invasion Kubas in der Schweinebucht, die anhaltenden Unruhen in Vietnam, der Bau der Berliner Mauer und die Kubakrise im Oktober 1962. Auch die Ankündigung der geplanten Mondlandung fällt in die Regierungszeit von John F. Kennedy. Vor allem ein Satz seiner Antrittsrede bleibt im Gedächtnis: "Fragen Sie nicht, was Ihr Land für Sie tun kann – fragen Sie, was Sie für Ihr Land tun können."

JFK und Jackie O – das perfekte Paar?

Für viele sind John F. Kennedy und seine wunderschöne Frau Jacqueline Lee Bouvier, später bekannt als Jackie O, das perfekte Paar. Sie verkörpern Jugend, Fortschritt und Zeitgeist. 1951 lernen sie sich bei einer Dinnerparty kennen. Obwohl Jackie bereits verlobt ist, verlieben sich der künftige US-Präsident und die Bankierstochter ineinander. Im Juni 1953 folgt die offizielle Verlobung, schon drei Monate später die Hochzeit. Jackie erleidet zwei Fehlgeburten, bevor 1957 Tochter Caroline geboren wird. 1960 kommt John F. Kennedy Jr. zur Welt. Sein Bruder, Patrick Bouvier Kennedy, stirbt kurz nach der Geburt am 7. August 1963

Obwohl sie nach außen hin das perfekte Paar abgeben, werden JFK zahlreiche Affären nachgesagt. Unter anderem soll er mit Schauspielerin und Sexbombe Marilyn Monroe angebandelt haben. Unvergessen das berühmte Geburtstagsständchen an Kennedy. Angeblich lässt er sich auch durch seinen Freund Bill Thompson Prostituierte vermitteln und hat eine Affäre mit Gangsterbraut Judith Campbell.

22. November 1963: Das Attentat

Trotz allem steht Jackie Kennedy bis zu seinem Tod zu ihrem Mann. Auf John F. Kennedy wird am 22. November 1963 während einer Wahlkampfreise in Dallas, Texas ein Attentat verübt. JFK und Jackie fahren in einem Caprio über die Dealey Plaza, als ein Schütze mehrere tödliche Schüsse abgibt. Nur knapp eineinhalb Stunden später wird der Verdächtige Lee Harvey Oswald festgenommen. Als er zwei Tage später in ein anderes Gefängnis überführt werden soll, wird Oswald selbst erschossen. Es gibt keine Anklage und keinen Prozess gegen ihn. An der Trauerfeier für Präsident Kennedy nehmen fast eine Millionen Menschen teil. Auch Ermittlungen der Geheimdienste können nicht eindeutig klären, was hinter dem Anschlag steckt. Bis 2017 bleiben die Akten zur Ermordung des Präsidenten unter Verschluss. Noch heute hat die Faszination der Kennedys nicht abgenommen. Und auch Jackie, die 1968 den griechischen Geschäftsmann Aristoteles Onassis heiratet, bleibt weiter ein amerikanisches Idol.

Fazit:

Obwohl John F. Kennedy nur kurze Zeit im Amt ist, wird er zu einem der meist verehrten Präsidenten der USA. Trotz angeschlagener Gesundheit verfolgt er zielstrebig die ambitionierten Ideen seines Vaters und wird ein angesehener Politiker, der während seiner Amtszeit zahlreiche internationale Probleme zu bewältigen hat. Privat macht er vor allem mit Affären wie einer Liaison mit Diva Marilyn Monroe Schlagzeilen. Dabei ist er nach außen hin glücklich mit Stilikone Jackie Kennedy, später Jackie O, verheiratet. Das Attentat auf JFK im November 1963 erschüttert die USA und stürzt die Bevölkerung in tiefe Trauer.