1. Uluru/Ayers Rock (Australien)

Der Rote Felsen, das bedeutendste Heiligtum der Aborigines, ist in der Wüste Australiens zu finden. Uluru bedeutet übersetzt „Sitz der Ahnen“ und darf laut Gesetzen der Ureinwohner nur bei Zeremonien betreten werden. Dennoch besteigen jährlich etwa eine halbe Millionen Touristen mithilfe von Stahlseilen die gefährlichen Felswände, weshalb sie unter den Aborigines den Spitznamen „Ameisen“ tragen. Viele der Felshöhen sind mit mythischen Malereien versehen, die teils älter als 3000 Jahre und für die Ureinwohner mit heiligen Ritualen verbunden sind.

2. Jerusalem  (Asien)

Im Volksmund als Stadt des Friedensbezeichnet, ist Jerusalem geschichtlich betrachtet eine der meist umkämpften Städte der Welt. Für gleich drei Weltreligionen gilt sie als heiliger Boden und Wirkungsort verschiedener Propheten und Heiliger. Die Christen verehren vor allem Jerusalems Altstadt und den Ölberg als Auferstehungs- und Leidensorte Jesu. Die Grabeskirche, eine der größten Heiligtümer des christlichen Glaubens, gilt Überlieferungen zufolge als Ort der Kreuzigung und Grabmal Jesus Christus‘. Weitere christliche Stätten sind u.a. der Garten Gethsemane, das Grab Marias sowie die Via Dolorosa, der letzte Leidensweg Jesus‘. Nach muslimischem Glauben hat an der Stelle des heutigen Felsendoms Mohammed seine Himmelsreise zu Allah angetreten. Die Haare des Propheten werden heute noch als Reliquien im Dom angebetet. Für Juden hingegen ist Jerusalem nicht nur eine Stadt, die heilige Stätte enthält, sondern ist selbst ein Symbol des jüdischen Volkes, mit zwei der größten Heiligtümer der Religion, dem Tempelberg und der „Klagemauer“.

3. Delphi (Europa)

In Mittelgriechenland am Fuße des Parnass gelegen, befindet sich die Stadt Delphi, die von den alten Griechen als Mittelpunkt und Geburtsstätte der Welt angesehen wurde. Dem Glauben nach trafen sich über Delphi zwei von Zeus gesandte Adler und stürzten genau an der Stelle zu Boden, wo sich bis heute das Grab des Gottes Dionysos befinden soll. Delphi stellt zudem besonders wegen seines heiligen Orakels einen sehr beliebten Wallfahrtsort dar. Inmitten der faszinierenden Berglandschaft, soll das Orakel der Geschichte zufolge im alten Griechenland einmal im Monat Ratsuchenden göttliche Weissagungen gegeben haben.

4. Sri Pada (Asien)

Die vielleicht schönste Wallfahrt findet jedes Jahr in den Monaten von Dezember bis April zum Sri Pada, dem heiligen Berg, auf Sri Lanka statt. Um die starke Sonnenhitze zu umgehen, beginnen die Wanderungen der Buddhisten meist in der Nacht und enden bei Sonnenaufgang am namensgebenden Fußabdruck ihres Religionsstifters Buddhas, dem heiligen Sri Pada. Dem Glauben nach stammt er von seinem dritten und letzten Besuch auf der Insel. In Sri Lanka gilt es für alle Religionsanhänger als Pflicht, den Berg zumindest einmal im Leben zu besteigen, auch wenn dies durch die teils heiklen Stufen und Kletterstiege nicht ganz ungefährlich ist.

5. Linien von Nazca (Südamerika)

Die Geheimnisse um die kilometerlangen Bodenzeichnungen in der Wüste von Nazca in Peru stellen Forscher bis heute vor ein Rätsel. Mit dem Beginn der Flugfahrt wurden 1920 die riesigen Tier- und Menschendarstellungen zum ersten Mal von Passagieren aus der Luft entdeckt. Sie sollen über 1000 Jahre alt sein und werden den Ritualen des Stammes der Nazca-Indianer zugeordnet. Die Bedeutungen der Figuren sind bis heute unbekannt und sehr umstritten. Einigkeit herrscht hingegen über die erstaunlichen Fähigkeiten der Völker, mit den damaligen Werkzeugen derartige Darstellungen anzufertigen, die so lange Zeiten den Naturgewalten standhalten konnten.

6. Vatikan und Petersdom (Europa)

Eigener Staat, Sitz des Oberhaupts der Katholischen Kirche sowie Grabstelle des Jüngers und Apostels Petrus: der Vatikan zählt zweifelsohne zu einem der beeindruckendsten Orte der Welt. Inmitten des 200 Meter breiten Mini-Staates befindet sich mit dem Petersdom die flächenmäßig zweitgrößte Kirche der Welt, die als Mittelpunkt des Katholizismus gilt. Für die eindrucksvolle Ausgestaltung waren die bekanntesten Architekten der damaligen Zeit zuständig, unter ihnen der Architekt und Bildhauer Michelangelo.

7. Pyramiden von Gizeh (Afrika)

Als einzig erhaltenes der sieben Weltwunder zählen die Pyramiden von Gizeh in Ägypten zu den ältesten und bekanntesten Heiligstätten der Antike. Bereits vor über 4000 Jahren wurden sie als Grabstätte der Pharaonen erbaut, die drei größten unter ihnen für die zugleich namensgebenden Cheops, Chephren und Mykerinos. Die Seiten der Pyramiden sind genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet, was die Menschheit bis heute zu verschiedensten Spekulationen verleitet. Direkt neben den Grabmälern steht die überwältigende Statue der Sphinx, ein Mischwesen mit Menschenkopf und Löwenkörper, das als liegender Wächter der Grabstätten aufgefasst wird.

8. Bethlehem (Asien)

Unweit von Jerusalem entfernt, befindet sich der vielleicht bekannteste heilige Ort des gesamten Christentums: die biblische Stadt Bethlehem. Die beschauliche Universitätsstadt gilt als Geburtstort Jesu und Heimatort König Davids und ist eine der meist besuchten Pilgerstätte der Welt. Jedes Jahr gedenken die Christen an ihrem wohl beliebtesten Fest, Weihnachten, der Geburt Jesus in der Krippe zu Bethlehem. Die Geburtskirche, die zu den ältesten Kathedralen weltweit zählt, verkörpert daher eine ganz besondere Form von Heiligkeit.

9. Mekka (Asien)

Die „Große Pilgerfahrt“ zum Geburtstort des Religionsstifters Mohammed gilt für jeden gläubigen Muslim als absolute Pflicht. Ziel dieser heiligen Reise, auch Hadsch genannt,  ist die saudi-arabische Großstadt Mekka, die mit der Al-Haram-Moschee die größte Moschee der Welt beherbergt. In Ihr befindet sich eines der wichtigsten Heiligtümer des Islam: die würfelförmige Kaaba. Die Kaaba gilt als Haus Gottes und ist die richtungsgebende Instanz, nach der sich sämtliche Muslime fünf Mal am Tag bei ihren Gebeten verbeugen. Sie ist mit einem schwarz gewebten Tuch, der Kiswa, umhüllt, das mit goldenen Verzierungen und Versen des Koran bestickt ist. Traditionell hüllen sich die Gläubigen bei ihrer Pilgerreise in weiße Gewänder und umranden sieben Mal das Gebäude, wobei sie einen kleinen schwarzen Stein an der östlichen Ecke der Kaba berühren. Den Legenden nach soll dieser ein Geschenk des Engels Gabriels an den Propheten Abraham sein und aus dem Paradies stammen.

10. Teotihuacán (Mittelamerika)

Ort der Götter, so bezeichneten Azteken die legendäre Ruinenstadt Teotihuacán, die sich in den weiten Hochebenen Mexikos befindet. Sie ist die älteste Stadt des amerikanischen Kontinents und war einst Hauptzentrum der ersten indianischen Hochkultur des Landes. Die Überreste der verlassenen Stadt sind nach kosmischem Vorbild errichtet worden - die Ausrichtungen der Bauwerke zueinander verlaufen exakt entsprechend der Himmelsbahnen der Planeten, wodurch die Ruinen eine genaue Widerspiegelung unseres Sonnensystems darstellen. Bis heute ist unbekannt, wer die Stadt errichtete und weshalb sie verlassen wurde. Manchen Legenden nach sollen in den gigantischen Tempeln und Pyramiden einst die Götter selbst gelebt haben. Besonders eindrucksvoll ist die 65 Meter hohe Sonnenpyramide, die als Schlüssel zum Geheimnis der Stadt gilt, sowie die knapp drei Kilometer lange „Straße der Toten“, welche als Nord-Süd-Achse die Stadt durchzieht.