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INHALTSÜBERSICHT

Gattungen von Elefanten

Es gibt zwei Elefanten Gattungen: den Afrikanischen Elefant (Loxodonta) und den Asiatischen Elefant (Elephas). Diese sind jeweils in mehrere Arten unterteilt.

Afrikanischer Elefant

In Afrika kommen der Savannen- und der Waldelefant vor. Die Tiere bewohnen die Trockenwälder der Savanne südlich der Sahara. Sie sind aber auch in den immergrünen tropischen Feuchtwaldgebieten zu finden. Der Savannenelefant grast vor allem in Süd- und Ostafrika, der Waldelefant hauptsächlich im Kongobecken in Zentralafrika. Laut WWF leben auf dem afrikanischen Kontinent nach letzter Schätzung zwischen 470.000 und 690.000 Tiere.

Asiatischer Elefant

Diese Gattung ist in fünf Unterarten gegliedert: Ceylon-Elefant, Indischer Elefant, Sumatra-Elefant, Malaya-Elefant und Borneo-Zwergelefant. Sie leben in tropischen und subtropischen Monsunregenwäldern, immergrünen Wäldern, Laubwäldern sowie Dornbuschland. Laut WWF liegt ihr Bestand zwischen 25.600 und 32.750 Exemplaren. Die Populationen sind auf 13 Länder Asiens verteilt, nämlich Bangladesch, Bhutan, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Sri Lanka, Thailand und Vietnam.

Der Elefant in Zahlen

Größe

Die Afrikanischen Elefanten sind die größten Landsäugetiere der Erde. Der Savannenelefant kann rund sechs Tonnen schwer werden und dabei eine Schulterhöhe von 3,30 Metern erreichen. Der Waldelefant ist mit 2,80 Metern deutlich kleiner. Asiatische Elefantenbullen sind nicht ganz so groß wie ihre Verwandten aus der Savanne, sie erreichen ein Gewicht von bis zu fünf Tonnen bei rund drei Metern Höhe.

Ernährung

Elefanten sind Pflanzenfresser, die sich vor allem von Blättern und Gräsern ernähren. Zweige, Rinde, Wurzeln und Früchte stehen ebenso auf ihrem Speiseplan. Die Tiere verbringen rund drei Viertel des Tages mit der Nahrungsaufnahme, dabei fressen sie zwischen 150 (Asien) und 300 Kilogramm (Afrika) täglich. Durstig sind die Dickhäuter ebenfalls, zwischen 100 und 150 Litern Wasser trinken die Tiere am Tag.

Kommunikation

Elefanten kommunizieren nicht durch Trompetenlaute, welche sie eher bei Angst oder Aggressivität von sich geben. Stattdessen verständigen sie sich vor allem über Infraschalllaute, welche durch das Erdreich über mehrere Kilometer übertragen werden können. Apropos hören: Die Ohren der Asiatischen Elefanten sind wesentlich kleiner als die der Afrikanischen.

Lebensweise

Elefanten sind Herdentiere. Angeführt werden die aus Kühen und Kälbern bestehenden Gruppen von einer Leitkuh, welche meist eine ältere, unfruchtbar gewordene Kuh zwischen 40 und 50 Jahren ist. Die Jungbullen trennen sich mit rund acht Jahren von der Herde und sind fortan als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen von Männchen unterwegs.

Männliche Tiere stoßen nur zur Paarung wieder zur Herde. Sie sind meist mit zehn Jahren geschlechtsreif, vor ihrem 20. Lebensjahr aber meist nicht stark genug, um ihr Recht auf Paarung durchzusetzen. Eine Kuh trägt ihr Junges 22 Monate, meist kommt ein einzelnes Junges zur Welt, das bei der Geburt in etwa 100 Kilo wiegt.

Etwa ab dem 25. Lebensjahr durchlaufen männliche Tiere einmal im Jahr die „Musth“. In dieser durch einen Testosteronschub verursachten Phase herrscht eine deutlich gesteigerte Aggressivität und sexuelle Aktivität vor. Bullen in der Musth kämpfen mit Konkurrenten um das Paarungsrecht und sind stärkeren und größeren Tieren sogar überlegen. Je älter das Tier wird, desto länger dauert die „Musth“ an.

Afrikanische Elefanten sind bis zum 55. Lebensjahr fruchtbar, sie werden bis zu 70 Jahre alt. Asiatische Exemplare erreichen ein Alter von 50 bis 60 Jahren.

Besondere Merkmale

Rüssel

Der bewegliche, knochenlose Rüssel des Elefanten ist eine verlängerte Nase und besteht aus etwa 40.000 Muskelbündeln. Das feinfühlige und lange Organ dient einerseits zur Atmung und Geruchswahrnehmung, aber auch als Tast- und Greifwerkzeug. Die Tiere erreichen damit Äste und Pflanzen in bis zu sieben Metern Höhe. Elefanten nutzen den Rüssel zum Trinken, in fünf Minuten kann ein Bulle damit rund 200 Liter Wasser zu sich nehmen. Er eignet sich ebenfalls als Drohmittel und Waffe, durch gegenseitiges Umschlingen zeigen die Tiere ihre Zuneigung. Sie verteilen damit auch Schmutz und Staub auf der Haut, um sich vor Sonne und Insekten zu schützen. Der Rüssel des Afrikanischen Elefanten endet in zwei fingerartigen Fortsätzen, beim Asiatischen ist es nur einer.

Stoßzähne

Bekanntestes Merkmal der Elefanten sind ihre Stoßzähne. Diese bestehen aus Elfenbein und können bis zu drei Meter lang werden. Die Tiere benutzen sie zum Entrinden von Bäumen, im Kampf dienen sie dem Imponiergehabe. Beim Afrikanischen Elefanten besitzen Männchen und Weibchen Stoßzähne, bei den Asiatischen nur die Bullen. Die wunderschönen Stoßzähne sind allerdings auch das große Verhängnis der Tiere. Das kostbare Elfenbein wird als Rohstoff für Schmuck, Schnitzereien Skulpturen oder sonstige luxuriöse Gegenstände benutzt. Daher werden Elefanten seit jeher gejagt.

Elefant und Mensch

Die Jagd auf die Tiere hat ihre Population vor allem in Afrika über die Jahrzehnte massiv schrumpfen lassen. Nach dem Verbot des Elfenbeinhandels 1989 nahm der Bestand wieder leicht zu, doch gänzlich konnte die Wilderei noch nicht unterbunden werden. Laut einer Schätzung aus dem Jahr 2009 werden jährlich 38.000 Elefanten wegen ihres Elfenbeins gewildert. Für den Asiatischen Elefanten liegt die stärkste Bedrohung allerdings in der Zerstörung und Besiedelung seines Lebensraumes.

Natürlich versucht sich der Mensch auch seit jeher an der Zähmung von Elefanten. Er nutzt sie als Lasttiere oder zur Unterhaltung, unter anderem als Zirkusattraktion. Pro Jahr sterben rund 500 Menschen durch Elefanten, viele davon durch Unfälle mit Tieren in menschlicher Obhut, wie in Zoos oder Safariparks.

Fazit: Zwar ist der Elefant nicht mehr so stark bedroht wie noch vor einigen Jahrzehnten, dennoch leiden die Bestände unter der Wilderei nach Elfenbein und der Ausbreitung des Menschen in ihre Lebensräume. Daher gilt es weiterhin, die grauen Riesen zu schützen und ihr faszinierendes Wesen lieber aus sicherer Entfernung zu betrachten.