Fakten über Muskeln - Wussten Sie eigentlich...?
Staffel 1 • Episode 1 • 20.09.2016 • 17:00
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Heben, lachen, springen
Muskeln: Der Ursprung unserer Kraft
Wussten Sie eigentlich, dass alle Menschen gleich viele Muskeln haben? Nämlich 640. Das komplexe Organsystem ermöglicht es uns, aufrecht zu gehen, Dinge zu bewegen und letztlich auch, Emotionen zu zeigen.
Muskeln machen einen großen Teil im Aufbau des Körpers aus
Unsere Muskeln sind schwerer als Fett. Sie bestehen zu 75 Prozent aus Wasser. Die Muskulatur macht bei Männern etwa 40 Prozent des Gesamtgewichts aus. Bei Frauen ist es deutlich weniger: rund 23 Prozent. Zum Vergleich: Bei unseren Knochen sind es "nur" 14 Prozent. Alle Muskeln zusammen wiegen also mehr als das Skelett.
Muskeln der Superlative
In Relation zu seiner Größer ist der stärkste Muskel unseres Körpers der Kaumuskel. Er kann einen Druck von bis zu 200 Kilogramm pro Quadratzentimeter erzeugen. Der beweglichste Muskel im menschlichen Körper hingegen ist die Zunge – kein Wunder: Schließlich besteht sie aus 16 Muskeln. Diese sind komplett mit einer Schleimhaut überzogen. Der schnellste Muskel befindet sich am Auge, er lässt uns blinzeln: bis zu fünfmal pro Sekunde.
In Sachen Ausdauer ist das Herz ganz weit vorn. Der "Motor ohne Ruhepause" arbeitet ohne Unterbrechung und kann nicht verkrampfen. Das Herz hat die Größe einer Faust und wiegt etwa 280 Gramm bei einer Frau und 310 Gramm beim Mann. Rund 70 Mal pro Minute kontrahiert der Herzmuskel – im Verlauf eines durchschnittlichen Menschenlebens schlägt es so an die drei Milliarden Mal.
Unterschiedliche Muskeln im ganzen Körper
Etwa zwei Drittel unserer Muskeln können wir bewusst bewegen. Diese Skelettmuskeln sind an den Knochen befestigt und steuern unseren Körper. Sie sind kräftig und reagieren schnell – auf Nervenimpulse vom Gehirn innerhalb von einer Millisekunde. Alle anderen Muskeln wie die in unserem Magen und Darm zum Beispiel können wir nicht willentlich steuern. Sie sind eher schwach und arbeiten sehr langsam, dafür aber unermüdlich. Die größten Muskelansammlungen haben wir im Gesicht und an den Händen: Etwa 50 Muskeln arbeiten im Gesicht und jeweils 19 Muskeln an jeder Hand.
Muskeln und ihre Funktionen
Unsere Muskeln funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Sie ziehen sich zusammen und verkürzen ihre Länge um bis zu 30 bis 40 Prozent. Viele Muskeln haben dann einen Gegenspieler, der sie wieder in die Ausgangsposition bringt.
Doch unsere Muskulatur dient nicht nur der Bewegung: Lediglich 25 Prozent der Energie, die unsere Muskeln verbrauchen, werden in Bewegungen umgewandelt, die restlichen 75 Prozent in Wärme. So sorgen die Muskeln dafür, dass uns warm ist – sie sind unsere körpereigene Heizung.
Übrigens: Der gezielte Faustschlag eines Profi-Boxers könnte theoretisch eine Betonplatte zertrümmern. Kieferknochen sind also kein Problem.
Muskeln ermöglichen komplexe Bewegungen
Besonders große Muskelfasern haben wir im Oberschenkel – hier sind sie bis zu 30 Zentimetern lang und etwa 0,1 Millimeter dick. Die meisten Muskelfasern sind aber dünner als ein Haar. Trotzdem können sie bis zum 1.000-fachen ihres eigenen Gewichts tragen.
Unsere Muskeln sind keine Einzelkämpfer. Sie arbeiten fast immer gemeinsam mit anderen. So sind für einen einzigen Schritt mehr als 40 verschiedene Muskeln notwendig – nicht nur in den Beinen und im Becken, sondern vor allem auch im Rücken. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass wir nicht umkippen. Zum Schreiben benutzen wir in der Hand und im Arm insgesamt 58 Muskeln. An einem Kuss sind zwölf Muskeln beteiligt. Und wenn wir laut lachen, benutzen wir im Gesicht etwa 20 und am ganzen Körper sogar bis zu 80 Muskeln.
Aufbau von Muskelmasse
Muskeln werden übrigens nicht während des Trainings stärker, sondern erst in den Regenerationsphasen. Das Training liefert nur den Anreiz, die eigentliche Leistungssteigerung erfolgt danach. Dabei entstehen allerdings keine neuen Muskelfasern, denn ihre Anzahl ist von Geburt an immer gleich.
Fazit: Ein Körper ohne Muskeln ist unvorstellbar, denn das Organsystem ermöglicht es uns, all das zu tun, was wir wollen. Mehr noch: Ohne Muskeln wäre kein Leben möglich, denn auch das Herz zählt zur Gruppe der Muskeln. Es zieht sich etwa 70 Mal in der Minute zusammen und kann so als der ausdauerndste Muskel bezeichnet werden. Insgesamt besteht der Mensch aus genau 640 Muskeln, die durchschnittlich ein Drittel des Körpergewichts ausmachen. Alle arbeiten zusammen. So wird beim Gehen beispielsweise nicht nur die Beinmuskulatur beansprucht – auch Arme und Rücken haben Teil an der Bewegung. Ein beeindruckendes Zusammenspiel, das uns wie von allein ermöglicht, zu leben.